Laub – Schatz oder Abfall?

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Die Farben des Herbstlaubs entstehen durch den Abbau des Blattgrüns (Chlorophyll). Gelb und Orange weisen auf Carotinoide hin, während Rot auf Anthocyane hindeutet, die antioxidative Eigenschaften haben.

Im Herbst erwacht mein Garten zu einer ganz eigenen, zarten Schönheit. Das warme, goldene Licht fließt sanft durch die Äste, und die Blätter tanzen in leuchtenden Farben zu Boden. In ihrem stillen Fallen spiegelt sich die kraftvolle Arbeit der Pflanzen wider: Bäume, Sträucher und Blumen haben die Sonnenenergie eingefangen und ihre Blätter mit Leben genährt. Nun lassen sie sie los, bereit, in den Winterschlaf zu sinken, und hinterlassen meinem Garten ein stilles, wertvolles Geschenk.

Für viele Gärtner endet das Laub in der Biotonne, dabei ist es ein wahrer Schatz der Natur. Laub ist nicht nur eine wertvolle Zutat für den Kompost, sondern bietet auch Schutz für die Beete und viele Tiere. In diesem Artikel erkunden wir die vielseitigen Facetten des Laubs und entdecken, warum es sich lohnt, diese wunderbare Ressource bewusst zu nutzen und im Garten willkommen zu heißen.

Laub im Kompost – Eine wertvolle Zutat

Laub ist reich an wertvollen Nährstoffen, die für die Gesundheit unserer Pflanzen essenziell sind. Im Kompost verwandelt es sich in natürlichen Dünger, der die Bodenqualität nachhaltig verbessert. Laub liefert dabei:

  • Kohlenstoff: Unverzichtbar für die Bildung von Humus, welcher die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen fördert.
  • Stickstoff: Ein elementarer Nährstoff für das Pflanzenwachstum, der im Laub in kleinen Mengen enthalten ist.
  • Kalium: Unterstützt die Regulierung des Wasserhaushalts und stärkt so die Pflanzen gegen Trockenheit und Stress.
  • Phosphor: Wichtig für das Wurzelwachstum und die allgemeine Entwicklung der Pflanzen.

Obwohl Laub im Allgemeinen hervorragend zum Kompostieren geeignet ist, gibt es einige Ausnahmen. Blätter von kranken oder invasiven Pflanzen sollten vermieden werden, um die Ausbreitung von Krankheiten und unerwünschtem Wuchs zu verhindern. Auch Laub von Bäumen wie Eiche, Walnuss und Eukalyptus sollte nur sparsam verwendet werden, da deren Blätter natürliche Hemmstoffe enthalten, die in großen Mengen den Kompostprozess beeinträchtigen können.rem Laub bestimmte Stoffe enthalten, die die Zersetzung im Kompost behindern können.

Laub als natürlicher Schutz für die Gartenbeete

Laub ist auch ein wunderbarer Schutz für Gartenbeete. Als Mulch-Schicht aufgetragen, bildet es eine natürliche Barriere gegen Schädlinge und Unkräuter und bewahrt zugleich die Bodenfeuchtigkeit, sodass der Boden weniger schnell austrocknet. Die Laubschicht hilft zudem, die Bodentemperatur zu regulieren: Im Winter wirkt sie isolierend und schützt die Pflanzen zuverlässig vor Frost.

Um Laub auf den Beeten zu fixieren, ist es hilfreich, einige Bretter oder schwere Gegenstände daraufzulegen. So bleibt die Schicht selbst bei starkem Wind an Ort und Stelle. Zusätzlich sorgt das Gewicht für eine bessere Luftdurchlässigkeit, was die Zersetzung des Laubs fördert.

Ich begieße die Laubschicht auf den Beeten oder im Kompost gerne mit einer Mischung aus Wasser und Bokashi. Dazu löse ich einen kleinen Schuss Bokashi-Flüssigkeit in einer Gießkanne auf – das beschleunigt die Zersetzung des Laubs und bringt wertvolle Mikroorganismen in den Boden. Wenn ihr mehr über Bokashi erfahren möchtet, schaut gerne in meinen separaten Beitrag dazu auf dem Blog.

Laufhaufen – Nicht nur der Igel wird sich freuen

Ein Laubhaufen kann eine ideale Unterkunft für Insekten und andere Tiere wie zum Beispiel Igel darstellen. Bei der Errichtung eines solchen Haufens ist es wichtig, dass dieser nicht zu groß wird und gut durchlüftet ist. Darüber hinaus sollte er nicht direkt auf der Erde liegen. Es empfielt sich, einige Äste und Zweige darunter zu platzieren, die sowohl der Belüftung als auch dem Schutz vor Schimmelbildung dienen können.

Laub ist ein beliebtes Nistmaterial für viele Vogelarten, wie zum Beispiel für Meisen, Drosseln und Amseln. Diese nutzen Laub als Grundlage für ihre Nester, da es warm, weich und leicht verfügbar ist. Um die Vögel in diesem Bestreben zu unterstützen, können Gartenbesitzer Laubhaufen aufstellen oder auch Nistkästen mit Laub auslegen. Dadurch werden die Vögel angeregt, in ihrem Garten zu nisten.

Fazit: Laub ist ein wertvoller Bestandteil des Gartens, da es als natürlicher Dünger, Schutz für Gartenbeete, Unterkunft für Tiere und Vögel sowie als Gestaltungselement dient. Indem Gartenbesitzer Laub in ihrem Garten nicht als Abfall entsorgen, sondern in die Natur zurückgeben, leisten sie einen Beitrag zum Schutz der Umwelt, zur steigerung der Bodenqualität und zur Förderung der Artenvielfalt.

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