Heute präsentiere ich euch mein absolut einfachstes Rezept für ein Roggen-Sauerteigbrot. Obwohl man es vielleicht selten hört, wage ich zu behaupten: Ja, es gibt tatsächlich einfache Sauerteigbrote! Die Geheimnisse? Ein aktiver Sauerteigstarter, hochwertiges Mehl, am besten in Demeter-Qualität und viel Liebe 🙂 Wie ihr euren eigenen Sauerteigstarter herstellt, könnt ihr auf meinem Blog nachlesen.
Zutaten:
- 200 g aktiver Sauerteig
- 600 g Roggenmehl
- 360 g zimmerwarmes Wasser oder Bier
- 10 g Salz
- Gewürze nach belieben
Das Rezept ist super einfach: Mischt einfach alle Zutaten in einer großen Schüssel zu einer einheitlichen Masse. Der Teig wird dabei ziemlich feucht und erinnert in seiner Konsistenz an Mörtel, aber keine Sorge, das ist normal. Bedeckt die Schüssel mit einem Tuch und lasst den Teig an einem warmen Ort ruhen. Ich setze ihn oft morgens vor der Arbeit an und wenn ich am Abend nach Hause komme, ist er perfekt aufgegangen. Die Gehzeit ist sehr flexibel – ob 8 oder 24 Stunden, der Teig verzeiht viel. Je länger ihr ihn gehen lasst, desto saurer wird das Brot.
Roggen vs. Weizen – ein kleiner Unterschied

Im Vergleich zu Weizensauerteig braucht Roggenteig nicht wie beim sogenannten „Falten und Dehnen“ geknetet werden, da Roggen kaum Gluten enthält. Das macht ihn so praktisch. Mit nassen Händen formt ihr den Teig einfach zu einer Kugel und legt ihn in ein bemehltes Gärkörbchen, wo er für eine Stunde Ruhezeit bekommt. Eine alternative Methode ist, den Teig in eine Kastenform zu geben und ihn ebenfalls eine Stunde ruhen zu lassen.
Warum Roggenbrot so gut verträglich ist
Roggen hat einen niedrigeren Gluten- und einen höheren Ballaststoffanteil als Weizen, was ihn für viele Menschen besser verträglich macht. Dank der langsameren Verdauung und geringeren Blutzuckerspitzen ist Roggenbrot besonders gut für die Darmgesundheit.
Das Backen – einfach und gelingsicher

Das Roggen-Sauerteigbrot ist nicht nur einfach zuzubereiten, sondern auch im Backen unkompliziert. Ich heize den Ofen auf höchste Stufe vor und stelle eine feuerfeste Schale Wasser auf den Boden. Das Brot kommt auf die vorletzte Schiene. Die Krustenbildung geschieht rasch: Nach 5 bis 7 Minuten, wenn die Kruste nach meinem Geschmack aussieht, öffne ich kurz die Tür, senke die Temperatur auf 180 Grad und lasse das Brot weitere 50 Minuten fertig backen.
Der Duft – unvergleichlich
Der Höhepunkt ist immer, wenn das Brot fertig gebacken ist und der wundervolle Duft die ganze Küche erfüllt. Obwohl ich unbedingt eine Scheibe abschneiden möchte, lasse ich es etwas abkühlen. Danach genieße ich das „Knüstchen“, wie wir das Brotende nennen, am liebsten mit einer dicken Schicht Misobutter. Das Rezept für die Misobutter folgt bald – für mich ist das wie Sterneküche!

Sven`s Roggen-Sauerteigbrot
Kochutensilien
- 1 Rührschüssel
- 1 Rührgerät mit Knethaken
- 1 Gärkörbchen oder Kastenform
- 1 Ofen
Zutaten
Für den Sauerteig
- 1-2 EL Sauerteigstarter (aus dem Kühlschrank)
- 100 Gramm Roggen Vollkornmehl Bio / Demeter
- 100 ml Wasser zimmerwarm
Für den Hauptteig
- 200 Gramm aktiver Sauerteig den ihr am Vorabend zubereitet habt.
- 600 Gramm Roggen Vollkornmehl Bio / Demeter
- 360 ml Wasser oder Bier zimmerwarm
- 10 Gramm Salz
- Brotgewürze nach belieben
Anleitungen
- Sauerteig vorbereiten: Am Vorabend wird der Sauerteig vorbereitet und aktiviert. Dazu 100 g zimmerwarmes Wasser mit 1-2 Esslöffel Sauerteigstarter (aus dem Kühlschrank) in einer großen Schüssel gut verrühren, bis sich der Starter vollständig aufgelöst hat. Danach 100 g Roggenmehl hinzufügen und alles gründlich vermengen. Um Abwasch zu sparen, benutze ich direkt die Schüssel, in der am nächsten Morgen auch der Brotteig zubereitet wird. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und über Nacht an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Hauptteig vorbereiten: Am nächsten Morgen sollte der Sauerteig aktiv sein und Blasen aufweisen. Nun 360 g zimmerwarmes Wasser oder Bier in den aktiven Sauerteig einrühren und gut vermengen. Anschließend 600 g Roggenmehl,10 g Salz und die Brotgewürze hinzufügen und alles zu einer homogenen, feuchten Masse verrühren. Der Teig wird etwas klebrig und erinnert in seiner Konsistenz an Mörtel.
- Teig ruhen lassen: Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig mindestens 8 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen. Je länger er geht, desto intensiver wird der saure Geschmack des Brotes.
- Teig formen: Nach der Ruhezeit den Teig mit nassen Händen zu einer Kugel formen, dabei aber nicht zu stark zusammendrücken. Diese Teigkugel in ein bemehltes Gärkörbchen legen. Alternativ kann der Teig auch direkt in eine gefettete Kastenform gegossen werden. Den Teig noch einmal eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen, z.B. im lauwarmen Ofen (1 Minute auf 30 Grad erhitzen).
- Ofen vorbereiten: Den Backofen auf höchste Temperatur vorheizen (etwa 250–300 °C). Eine feuerfeste Schale mit Wasser auf den Boden des Ofens stellen, um während des Backens Dampf zu erzeugen.
- Brot backen: Der Brotteig sollte nun im Gärkörbchen oder in der Kastenform schön aufgegangen sein. Den Teig aus dem Gärkörbchen auf ein Backblech stürzen und oben einschneiden. Das Blech mit dem Brot auf die vorletzte Schiene im Ofen schieben. Die Kastenform wird ebenfalls auf ein Backblech auf der vorletzten Schiene im Ofen platziert. Das Brot 5–7 Minuten bei höchster Temperatur backen, bis die Kruste sich bildet. Anschließend die Ofentür kurz öffnen, die Temperatur auf 180 °C reduzieren und das Brot weitere 50 Minuten fertig backen.
- Abkühlen lassen: Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen, bevor es geschnitten wird.
- Tipp: Denkt daran, euren Sauerteigstarter regelmäßig zu füttern, um ihn aktiv und vital zu halten!