Stellt euch vor, ihr bekommt einen Extra-Boost für eure Gesundheit – und zwar ohne teure Pillen, Wunderdrinks oder überflüssige Nahrungsergänzungsmittel. Was ihr dafür braucht? Ein einfaches Bügelglas, Kohl, Kurkuma, Ingwer, Salz und etwas Geduld. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Willkommen in der faszinierenden Welt der Fermentation!

Das Besondere an der Fermentation ist, dass selbst vermeintlich schlichte Lebensmittel wie Kohl durch diesen Prozess eine ganz neue Dimension gewinnen – an Geschmack, an Nährstoffen und an gesundheitlichem Wert. Es ist fast so, als würde euer Kohl ein Upgrade bekommen. Man könnte es auch als „natürliches Fastfood“ bezeichnen, nur eben ohne den ungesunden Beigeschmack.
Dieses Thema Fermentation hat mich von Anfang an fasziniert, doch ich muss zugeben, es hat eine Weile gedauert, bis ich gelernt habe, solche Fermente wie das goldene Sauerkraut ganz selbstverständlich in meinen Alltag einzubinden. Doch inzwischen gehören sie fest dazu – und ich kann mit Überzeugung sagen, dass sie mein Leben und vor allem meine Gesundheit bereichert haben. Fermente sind nicht nur lecker, sondern auch wahre Alleskönner.
Beeindruckende Vorteile fermentierter Lebensmittel für deinen Körper
Fermentierte Lebensmittel sind echte Multitalente, wenn es um eure Gesundheit geht. Hier kommen einige der beeindruckendsten Vorteile, die sie für euren Körper bereithalten:

1. Gesunde Darmflora: Unser Darm ist das Zentrum unserer Gesundheit – er beeinflusst nicht nur die Verdauung, sondern auch unser Immunsystem, unsere Stimmung und sogar unser Energielevel. Fermentierte Lebensmittel sind ein wahres Geschenk für unsere Darmgesundheit. Sie enthalten wertvolle probiotische Bakterien, die dabei helfen, eine ausgewogene und gesunde Darmflora aufzubauen und zu erhalten.
Diese „guten Bakterien“ unterstützen die Verdauung, indem sie das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Mikroorganismen im Darm fördern. Sie stärken nicht nur das Immunsystem, sondern wirken auch entzündungshemmend und können sogar das Risiko für chronische Erkrankungen senken. Durch regelmäßigen Verzehr von fermentierten Lebensmitteln können wir also aktiv dazu beitragen, unsere Gesundheit langfristig zu verbessern und unser Wohlbefinden zu steigern.
2. Bessere Nährstoffaufnahme: Durch die Fermentation werden Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien besser verfügbar gemacht. Zum Beispiel enthält fermentiertes Gemüse oft mehr Vitamin C als rohes Gemüse. Das bedeutet, euer Körper kann die enthaltenen Nährstoffe leichter aufnehmen und verwerten.

3. Regulation des Blutzuckerspiegels: Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi oder Sauerkraut können dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Die enthaltenen Ballaststoffe verlangsamen die Zuckeraufnahme ins Blut, was Heißhungerattacken vorbeugt und den Körper länger mit gleichmäßiger Energie versorgt. Eine Portion Kimchi vor den Mahlzeiten kann langfristig dabei unterstützen, den Stoffwechsel anzuregen und eine stabile Energieversorgung zu fördern.
4. Stärkung des Immunsystems: Ein gesunder Darm ist die Grundlage für ein starkes Immunsystem. Fermentierte Lebensmittel unterstützen den Aufbau einer ausgewogenen Darmflora, die euch vor Krankheitserregern schützt und eure Abwehrkräfte stärkt.
5. Unterstützung der Verdauung: Fermente enthalten natürliche Enzyme, die die Verdauung erleichtern. Besonders bei schweren oder fettreichen Mahlzeiten können sie helfen, Blähungen oder ein Völlegefühl zu vermeiden.
6. Längere Haltbarkeit und frische Ernährung im Winter: Fermentierte Lebensmittel sind eine großartige Möglichkeit, frisches Gemüse auch in den Wintermonaten verfügbar zu machen. Sie sind nicht nur haltbar, sondern behalten auch ihre wertvollen Nährstoffe – perfekt für die kalte Jahreszeit!
7. Ein absolutes Geschmackserlebnis: Neben den gesundheitlichen Vorteilen überzeugen Fermente auch durch ihre Vielseitigkeit und ihren einzigartigen Geschmack. Ob sauer, würzig oder pikant – fermentierte Lebensmittel bereichern jeden Speiseplan und machen Lust auf mehr.
Egal, ob ihr sie als kleinen Snack, als Beilage oder in eurem Hauptgericht integriert – Fermente sind nicht nur gut für euren Körper, sondern auch eine Freude für den Gaumen. Probiert es aus und spürt selbst, wie diese kleinen Wunderwerke der Natur eure Gesundheit und euer Leben bereichern können!
Wie ihr Fermente in euer Essen integriert

Wenn ihr euch für Fermentation begeistert oder einfach neugierig seid, wie man Fermente kreativ in den Alltag integrieren kann, dann ist dieses Buch ein Muss. Olaf Schnelle, einer der bekanntesten Gärtner Deutschlands, hat zusammen mit seinem Sohn ein Werk geschaffen, das nicht nur für Hobbygärtner, sondern auch für Kochbegeisterte eine wahre Fundgrube ist. Olaf beliefert mit seinem außergewöhnlichen Gemüse und seinen Fermenten sogar die Spitzenküche – ein Garant für Qualität und Inspiration.
Das Buch steckt voller wunderbarer Rezepte, die euch zeigen, wie ihr Fermente, wie zum Beispiel das Goldene Kraut (Rezept unten), ganz einfach in eure Gerichte einbinden könnt, ohne ihre probiotischen Vorteile zu verlieren. Von herzhaften Bratkartoffeln über kreative Obstsalate bis hin zu fermentierten Getränken, Dressings und knackigen Salaten – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Das goldene Sauerkraut – Man reiche es dem König! 🙂
Als der prachtvolle Wagen eintrifft, sinkt der Kaiser majestätisch seinen Fuß auf den Trittstein und hüllt sich mit einer geschwollenen Geste in seinen Mantel. Er blickt weit in die Ferne, wo ihn die Sonne blendet und das Volk sich in Ehrfurcht vor ihm verbeugt. Aus der Ferne ertönt plötzlich eine Stimme, die fordert: Bringt ihm das goldene Kraut!

Diese Art von Geschichten kommen mir in den Sinn, wenn ich ein frisches Glas Goldenes Kraut öffne. Die leuchtende Farbe, der verführerische Geruch und die köstlichen Bläschen, die sich im Glas auftürmen, sind ein echter Lebenselixier. Dieses fermentierte Gemüse aus Kohl und Kurkuma ist eines meiner Lieblingsrezepte und sehr einfach herzustellen. Du benötigst nur einen Kohlkopf (ca. 700 Gramm – 1 kg), Ingwer, Kurkuma, Salz und etwas Pfeffer. Es ist das perfekte Ferment zu Beginn und durch seine Farbe kannst du bei jeder Feier oder Grillparty beeindrucken. Und in unserer Alltagsküche nicht mehr wegzudenken. Hier habe ich mal ein paar Gerichte aufgelistet, in denen wir Goldeses Kraut einbauen.
Meine Lieblingsgerichte mit goldenen Kraut
- Bratkartoffeln mit goldenem Kraut: Ein Klassiker, neu interpretiert – würzig, knusprig und voller Geschmack. Die Flüssigkeit mit Senf und Sahne (oder veganer Creme) aufkochen. Das goldene Kraut über die Bratkartoffeln geben und gut unterheben. Die Senf-Sahne-Sauce darüber verteilen und genießen.
- Goldenes Kraut im Rührei: Hackt eine kleine Menge des goldenen Krauts und arbeitet es in euer Rührei ein. Die leichte Säure und die würzige Note des Sauerkrauts verleihen eurem Frühstück einen besonderen Kick und liefern gleich zu Beginn des Tages probiotische Power. Zusammen mit einer Scheibe Sauerteigbrot einfach unwiderstehlich.
- Obstsalat mit einer Prise Säure: Goldenes Kraut ist eine erfrischende und spannende Ergänzung zu süßem Obst. Gebt einfach einen Löffel goldenes Kraut samt Flüssigkeit in den Fruchtsalat und lasst euch überraschen.
- Herzhafte Pfannkuchen: Wenn ihr herzhafte Pfannkuchen mögt, probiert doch mal, goldenes Kraut als Füllung zu verwenden. Es harmoniert hervorragend mit Käse oder einem Klecks Crème fraîche.
- Carbonara mit goldenem Kraut: Bringt diesem Klassiker noch mehr Farbe und eine zusätzliche saure Note. Gebt die Flüssigkeit in die Carbonarasoße und hebt das goldene Kraut unter die Spaghetti – ein echtes Geschmackserlebnis.
Fermentierte Lebensmittel wie das goldene Sauerkraut sind wahre Multitalente in der Küche und für die Gesundheit. Sie stecken voller probiotischer Kulturen, die unsere Darmflora unterstützen und so zu einem stärkeren Immunsystem und einem besseren Wohlbefinden beitragen. Doch es geht nicht nur um Gesundheit – Fermente bieten eine spannende Vielfalt an Aromen, die jedes Gericht aufwerten können. Kurz gesagt: Fermente bringen Gesundheit, Geschmack und Kreativität auf den Teller und sind damit eine wertvolle Bereicherung für jeden Alltag. 😊

Sven`s goldenes Sauerkraut
Kochutensilien
- 1 Bügelglas mit Gummiring 1 Liter
- 1 Messer
- 1 Schüssel
Zutaten
- 1 Stück Kohl oder Spitzkohl ca. 1 KG
- 4 Stück Kurkuma Bio- / Demeter
- 1 Stück Ingwer Bio- / Demeter
- 1 TL Pfeffer Bio- / Demeter
- 20 Gramm Salz ohne Jod
Anleitungen
Goldenes Sauerkraut – Die klassische Methode
- Schneide den Kohl in feine Streifen und gib ihn in eine Schüssel. Reibe den Kurkuma und den Ingwer hinein und füge das Salz hinzu.
- Knete alles gründlich durch, bis genügend Flüssigkeit austritt (ca. 5 Minuten). Der Kohl sollte nun in einem leuchtenden Gelb erstrahlen. Wenn du keine gelben Finger magst, zieh Handschuhe an. Es ist jedoch nicht schlimm, ein paar deiner Hautbakterien in das Ferment zu integrieren. Füge nun die gewünschten Gewürze hinzu und vermenge alles gut.
- Gib das Kraut in ein sauberes Bügelglas und drücke die Schichten mit der Faust oder einem Stampfer immer wieder fest nach unten, damit keine Luftblasen entstehen. Fülle das Glas bis etwa 3 cm unter den Rand. Die Menge sollte genau dafür ausreichen. Gieße die übrige Flüssigkeit über das Kraut ins Glas, sodass das Kraut vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt ist. Verschließe das Glas.
- Lass das goldene Sauerkraut mindestens 3 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren. Schon nach einem Tag sollten sich erste Bläschen bilden. Wenn die Fermentation im Gange ist, kannst du das Glas an einem kühleren Ort aufbewahren und es über Monate lagern. Oder du genießt es gleich! Geöffnet sollte das Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Goldenes Sauerkraut – Die „Faulen“ Methode
- Schneide den Kohl in feine Streifen und gib ihn in eine Schüssel. Reibe den Kurkuma und den Ingwer hinein und füge die Gewürze hinzu. Streue das Salz darüber und mische alles gründlich mit den Händen oder einem Löffel.
- Lass die Schüssel über Nacht im Kühlschrank oder an einem kühlen Ort stehen. Am nächsten Tag sollte sich genug Flüssigkeit gebildet haben.
- Gib das Kraut in ein sauberes Bügelglas und drücke die Schichten mit der Faust oder einem Stampfer immer wieder fest nach unten, damit keine Luftblasen entstehen. Fülle das Glas bis etwa 3 cm unter den Rand. Die Menge sollte genau dafür ausreichen. Gieße die übrige Flüssigkeit über das Kraut ins Glas, sodass das Kraut vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt ist. Verschließe das Glas.
- Lass das goldene Sauerkraut mindestens 3 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren. Schon nach einem Tag sollten sich erste Bläschen bilden. Wenn die Fermentation im Gange ist, kannst du das Glas an einem kühleren Ort aufbewahren und es über Monate lagern. Oder du genießt es gleich! Geöffnet sollte das Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden.