Wie ihr es vielleicht schon im letzten Blog mitbekommen habt, bin ich kein großer Fan vom Herbst oder Winter. Dieses Grau-in-Grau, die kurzen Tage, das trübe Wetter – all das schlägt mir regelmäßig auf die Stimmung. Damit ich nicht völlig in diesen Herbstblues hineingleite, schaffe ich mir bewusst kleine Inseln des Lichts. Inseln, die mich innerlich wieder nach oben ziehen und mir Energie geben.

Eine dieser Inseln ist die Farbe Orange – ob als Kürbis, Kurkuma oder meine eigene Gewürzmischung. Alles, was orange leuchtet, hebt meine Stimmung sofort. Und ein echter Klassiker, der in dieser Jahreszeit immer wieder auf meinen Teller kommt, ist: Curry. Curry wärmt, umsorgt die Seele und gibt neue Energie. Es nährt, stärkt unser Immunsystem und ist dabei unglaublich flexibel. Ihr könnt so gut wie alles verwenden, was gerade in eurem Garten oder Kühlschrank darauf wartet, verarbeitet zu werden.
Das Herzstück eines jeden Currys sind die Gewürze. Ich habe dafür meine eigene Currygewürzmischung entwickelt – das Rezept findet ihr unten. Alles andere ist Freestyle: Welches Gemüse, ob mit Kokos-, Soja-, Hafer- oder klassischer Milch – erlaubt ist, was schmeckt.
Reis – eine Frage der Haltung
Wie ihr vielleicht schon auf meinem Blog bemerkt habt, verwende ich eher selten Reis. Der Grund: Reis ist häufig mit Arsen belastet. Deshalb ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Ich weiche den Reis ein und spüle ihn anschließend drei bis viermal, bis das Wasser klar ist. So wird er nicht nur bekömmlicher, sondern auch sicherer.

Trotzdem liebe ich den Duft von frisch gekochtem Reis – er erfüllt die Küche mit einer besonderen Wärme. Wenn ich Reis verwende, dann setze ich auf gute Qualität und gebe dafür lieber etwas mehr aus. Unten im Rezept findet ihr außerdem Tipps, wie der Reis schön locker und fluffig gelingt. Auch hier könnt ihr mit Gewürzen spielen – Kardamom, Kreuzkümmel oder ein Stück Zimt machen schon einen großen Unterschied.
Die Geschichte des Currys
Curry hat eine lange und faszinierende Geschichte, die tief in der indischen Esskultur verwurzelt ist. Das Wort „Curry“ leitet sich ursprünglich vom tamilischen „kari“ ab, was so viel bedeutet wie „Soße“. Klassische Currys stammen aus Indien und sind dort kein einzelnes Gericht, sondern eine Zubereitungsweise: eine harmonische Mischung aus Gewürzen, Kräutern, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Fleisch, die gemeinsam gegart werden.

Von Indien aus trat das Curry seinen Siegeszug rund um die Welt an. Durch den Handel und die Kolonialzeit gelangten Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel und Chili auch nach Europa. Jede Region hat seitdem ihre eigene Curry-Version entwickelt – von mild bis feurig, von cremig bis leicht. Die Basis eines klassischen Currys ist oft eine Gewürzpaste oder ein Mix aus Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Kurkuma, der in Öl angeröstet wird.
Darauf folgen Gemüse, Hülsenfrüchte oder andere Zutaten – und am Ende eine cremige Komponente wie Kokosmilch. Currys sind in vielen Ländern Südasiens ein Grundnahrungsmittel und liefern wertvolle Nährstoffe wie Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und wärmende Energie.
Sven`s Gewürzmischung – Die Kraft der Gewürze
Gewürze sind für mich nicht einfach nur Geschmacksträger – sie sind kleine Kraftpakete, die unseren Körper wärmen, die Verdauung anregen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. In meiner eigenen Gewürzmischung vereine ich Anis, Kümmel, Fenchel, Kardamom, Pfeffer und Kurkuma – jede Zutat bringt ihre ganz eigene Wirkung mit.
Anis, Kümmel, Senfsaat und Fenchel unterstützen sanft die Verdauung, lösen Blähungen und sorgen dafür, dass unsere Nahrung leichter aufgenommen wird. Kardamom wirkt wärmend, regt den Stoffwechsel an und bringt eine feine aromatische Note.

Pfeffer verstärkt nicht nur den Geschmack, sondern kurbelt auch die Durchblutung an und unterstützt die Aufnahme der Nährstoffe – besonders von Kurkuma, das für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Zusammen entsteht eine harmonische Mischung, die nicht nur den Kürbis-Curry veredelt, sondern auch von innen wärmt und die Verdauung sanft in Schwung bringt.
Mit meiner Gewürzmischung wird jeder Löffel Curry zu einer kleinen Wohlfühl- und Kraftquelle – ein perfektes Zusammenspiel aus Wärme, Geschmack und Vitalität.Von dieser Gewürzmischung könnt ihr gleich eine größere Menge anrühren und in einem luftdicht verschlossenen Glas aufbewahren – so bleibt sie lange frisch und verleiht vielen herbstlichen Gerichten ein besonders aromatisches Finish.
Aufgewärmt schmeckt’s noch besser
Ein weiterer Vorteil von Curry: Am nächsten Tag schmeckt es oft noch besser. Die Gewürze können in Ruhe durchziehen, die Aromen verbinden sich intensiver – und die Farbe leuchtet noch kräftiger. Deshalb koche ich gleich eine größere Menge und genieße das Curry an mehreren Tagen.
Wenn man die dampfend goldene Schale vor sich hat, ist das schon fast wie ein Sonnenstrahl im trüben Herbst. Ich wünsche euch viel Freude beim Nachkochen, gutes Gelingen – und einen wärmenden, nährstoffreichen Herbst.

Sven`s Einklang-Kürbis-Curry mit gerösteter Kürbiskokos-Soße
Kochutensilien
- 1 Backblech oder Auflaufform
- 1 Standmixer
- 1 Mörser
- 1 Sieb
- 1 Küchenwaage
- 1 Schneidebrett
- 1 Messer
- 1 Schüssel
- 1 Große Pfanne oder Wok mit Deckel für das Curry
- 1 Topf mit Deckel für den Reis
Zutaten
Sven`s Currygewürzmischung (Mörser-Basis)
- 2 TL Fenchelsamen
- 2 TL Kümmelsamen
- 2 TL Anissamen vorsichtig, sehr aromatisch
- 6 Kardamomkapseln nur die Samen
- 1 TL Senfsaat für die Tiefe
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
- 3 EL Kurkumapulver gute Qualität
Kürbiskokos-Soße
- 800 Gramm Hokkaidokürbis in grobe Würfel
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Meersalz oder nach Geschmack
- 400 ml Kokosmilch 1 Dose, vollfett für Cremigkeit, alternativ Sojamilch, Hafermilch oder klassischer Milch
Für das Curry
- 1 Stange Lauch alternativ eine große Zwiebel oder 2 Schalotten, fein geschnitten
- 3 Knoblauchzehen fein gehackt
- 1 Stück frischer Ingwer Dauemgroß, fein gehackt oder fein gerieben
- 200 Gramm Mangold oder Grünkohl grob gehackt
- 2 Möhren in Scheiben oder Stiften
- 1 Süßkartoffel in Würfel
- 1 Dose Kichererbsen abgespült und abgetropft
- Gemüse nach Wahl Paprika, Zucchini, Brokkoli, Erbsen
- 1 TL Zitronen- oder Limettensaft nach Geschmack
- Salz & frisch gemahlener Pfeffer
- Chiliflocken oder frische Chili nach Wunsch optional
- Frische Kräuter zum Servieren optional, z.B. Koriander oder glatte Petersilie
- Geröstete Kürbiskerne oder Cashewkerne als Crunch optional
Reis (Basmati) — für 4 Personen
- 300 Gramm Basmati-Reis ca. 75 g/Person
- 500 ml Wasser Verhältnis ~1 : 1,5–1,7 je nach Sorte
- 1/2 TL Salz
- 1-2 Kardamomkapseln Optional
Anleitungen
Sven`s Currygewürzmischung
- Currygewürzmischung vorbereiten: Fenchel, Kümmel, Anis, Kardamomsamen, Senfsaat und Pfefferkörner in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze 1–2 Minuten rösten, bis sie intensiv duften. Anschließend in den Mörser geben und fein zerreiben. Danach hochwertiges Kurkumapulver einrühren. Fertig ist Sven`s Currygewürzmischung.
- Tipp: Ihr könnt die Currygewürzmischung auch gleich in größerer Menge auf Vorrat zubereiten. Wenn euch das zu aufwändig ist, greift einfach zu einer guten fertigen Curry-Mischung.
Kürbiskokos-Soße
- Kürbis rösten: Backofen auf 220 °C vorheizen. Kürbiswürfel mit 1 EL Olivenöl, 1 TL Salz und 1 TL der Currygewürzmischung vermengen. Auf ein Blech oder in eine Auflaufform geben und 25–30 Minuten rösten, bis die Stücke weich und leicht gebräunt sind. Anschließend etwas abkühlen lassen.
- Soße mixen: Den gerösteten Kürbis mit der Kokosmilch, 1 EL der Currygewürzmischung und ½ TL Salz in den Mixer geben. Fein pürieren, bis eine cremige, goldgelbe Soße entsteht. Konsistenz prüfen – bei Bedarf mit etwas Wasser oder zusätzlicher Kokosmilch verdünnen. Mit Salz abschmecken.
Curry zubereiten
- Basis anschwitzen: Pfanne oder Wok erhitzen, 1–2 EL Öl hineingeben. Lauch, Zwiebeln oder Schalotten glasig anbraten, dann Knoblauch und Ingwer kurz mitrösten. 1–2 TL der Currygewürzmischung hinzufügen und unter Rühren etwa 1 Minute rösten, bis sich der Duft entfaltet. Optional: Chiliflocken zugeben.
- Gemüse rösten: Gemüse in die Pfanne oder Wok geben und bei mittlerer bis hoher Hitze einige Minuten anbraten, bis sie leicht Farbe bekommen. Kichererbsen hinzufügen und kurz mitrösten.
- Ablöschen & köcheln: Mit der Kürbiskokos-Soße ablöschen, alles gut vermengen und aufkochen lassen. Bei mittlerer Hitze 10–15 Minuten köcheln, bis das Gemüse gar, aber noch bissfest ist und die Soße sämig wird. Mangold oder Grünkohl in den letzten 3–4 Minuten unterheben.
- Finish: Mit Zitronen- oder Limettensaft, Salz, Pfeffer und optional etwas Ahornsirup oder Zucker abschmecken. Nach Belieben frischen Koriander einstreuen und mit gerösteten Kürbis- oder Cashewkernen toppen.
Fluffiger Basmati-Reis
- Reis vorbereiten: Reis in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser übergießen und kräftig umrühren. Wasser abgießen und den Vorgang 3–4 × wiederholen, bis es klar ist. Anschließend 20–30 Minuten einweichen und dann abgießen.
- Reis kochen: 500 ml Wasser mit ½ TL Salz (und optional Kardamom) aufkochen. Reis einstreuen, einmal umrühren, Deckel auflegen und die Hitze auf sehr niedrig stellen. 10–12 Minuten gar ziehen lassen, nicht rühren. Danach Herd ausschalten und 5–10 Minuten nachdämpfen. Mit einer Gabel auflockern – fertig und locker!