Manche Ideen brauchen einfach ihre Zeit. Dieses Frühjahr kam ich endlich auf die ziemlich clevere Idee, das ganze Gewächshaus mit Radieschen und Spinat zu säen. Ich frage mich wirklich, warum ich nicht schon letztes Jahr darauf gekommen bin. Vielleicht war der richtige Zeitpunkt einfach noch nicht reif – wie so vieles im Leben. Doch jetzt, wo der Boden noch kühl ist und die Tomaten noch in ihren kleinen Anzuchttöpfen ausharren, füllen bunte Radieschen und saftig-grüner Spinat mein Gewächshaus mit Leben.

Ich habe noch nie so viele schöne Radieschen geerntet wie in diesem Frühjahr. Und Spinat! Zart, frisch und voller Kraft. Radieschen roh zu essen – ja, das macht schon Laune. Ein bisschen Butter, ein bisschen Salz – herrlich. Doch irgendwann ist auch mal gut mit dem rohen Knappern. Da musste etwas Frisches her, das trotzdem Abwechslung bringt. Und so ist er entstanden: mein Apfel-Radieschen-Salat mit Walnüssen. Ein knackiger Frühlingsgruß, der nach dieser langen Zeit der warmen, gekochten Mahlzeiten eine echte Erfrischung war. So wie ein erster Barfußgang durchs taufrische Gras.
Was Radieschen so besonders macht
Radieschen sind die kleinen Überflieger im Frühjahrsbeet. Schnellwachsend, genügsam, ideal für den Saisonstart – und mit ihren rosa-roten Knollen einfach hübsch anzusehen. Doch Radieschen können noch mehr: Sie enthalten Senföle, die für die angenehme Schärfe sorgen und gleichzeitig antibakteriell wirken. Außerdem stecken sie voller Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe – also echte Immun-Booster für die Übergangszeit.

Die Vielfalt ist erstaunlich: Von klassisch rund und rot über weiße Sorten wie ‚Eiszapfen‘ bis hin zu violetten oder länglichen Radieschen – da ist für jede Vorliebe etwas dabei. Manche sind mild, andere haben ordentlich Wumms. Und genau das macht sie zu spannenden Kandidaten in der Küche – vor allem, wenn man sie mit süßen oder nussigen Aromen kombiniert.
Warum Apfel und Radieschen so gut zusammenpassen
Die Kombination aus knackigem Apfel und scharfem Radieschen ist wie ein kleines Frühlingsabenteuer auf der Zunge. Der Apfel bringt Frische, Süße und ein bisschen Säure mit – ein schöner Kontrast zur pfeffrigen Schärfe der Radieschen. Und dann noch Walnüsse dazu: leicht bitter, nussig, mit Biss – das bringt Tiefe und Balance in den Salat. Diese Kombination spielt nicht nur mit Aromen, sondern auch mit Texturen. Knackig trifft auf saftig, scharf auf süß, roh auf geröstet – ein kulinarisches Gleichgewicht wie Yin und Yang auf dem Teller.
Das Dressing – simpel, klassisch, mit einem Hauch Gartenmagie

Ich habe mich für ein bewährtes Senf-Honig-Dressing entschieden. Drei Teile Olivenöl, ein Teil Apfelessig, ein Esslöffel Senf, ein Esslöffel Honig, Salz, Pfeffer – mehr braucht es eigentlich nicht. Doch weil der Garten gerade mit seinen ersten Kräutern lockt, habe ich noch ein paar frische Zweige hineingegeben: Thymian, Rosmarin, Estragon und ein bisschen Gundermann. Das hebt das Ganze nochmal auf ein anderes Niveau.
Zum krönenden Abschluss durfte auch die erste Blütenpracht nicht fehlen: ein paar gelbe Tupfer Löwenzahn, dazu zarte lila Gundermannblüten. Nicht nur schön fürs Auge, sondern auch ein kleiner Gruß von den Wildkräutern, die sich still und leise zurückmelden.

Apfel-Radieschen-Wallnuss-Salat
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett
- 1 Schneidemesser
- 1 Kleine Pfanne
- 1 Kleine Schüssel
- 1 Esslöffel
- 1 Rührlöffel oder Schneebesen
- 1 Großer Teller oder Platte
Zutaten
Für den Salat:
- 1 Bund Radieschen
- 1-2 Äpfel
- 1 Handvoll Walnüsse
- 1 Handvoll Babyspinat und essbare Blüten z.B. Löwenzahnblüten, Taubnesselblüten, Gundermannblüten
Für das Dressing:
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Apfelessig
- 1 EL Senf
- 1 EL Honig
- Salz, Pfeffer
- frische Kräuter nach Wahl z.B. Thymian, Rosmarin, Estragon)
Anleitungen
- Radieschen vorbereiten: Radieschen gründlich waschen, die Enden abschneiden und in feine Scheiben schneiden. Wer mag, kann sie auch mit einem Hobel noch hauchdünner aufschneiden – das macht sie besonders zart.
- Apfel in feine Streifen schneiden: Den Apfel waschen, vierteln und entkernen. Dann entweder in feine Scheiben schneiden oder mit dem Messer oder Hobel in dünne Stifte schneiden. Die Schale darf gern dranbleiben – sie bringt Farbe und zusätzliche Vitamine.
- Walnüsse rösten und hacken: Eine kleine Pfanne erhitzen (ohne Öl!) und die Walnüsse darin leicht anrösten, bis sie zu duften beginnen. Das dauert etwa 3–5 Minuten. Anschließend grob hacken und beiseitestellen.
- Alles auf dem Teller anrichten: Radieschen- und Apfelscheiben auf einem großen Teller oder einer Platte wie ein Carpaccio fächerartig auslegen. Dabei gern abwechseln – das Auge isst mit.
- Dressing zubereiten: Für das Dressing drei Teile Olivenöl mit einem Teil Apfelessig verrühren. Einen Esslöffel Senf und einen Esslöffel Honig hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Estragon oder Kapendeliebe fein hacken und unterrühren.
- Vollenden und garnieren: Das Dressing gleichmäßig über das Carpaccio träufeln. Anschließend die gerösteten Walnüsse darüberstreuen. Zum Schluss mit essbaren Blüten (z. B. Löwenzahn, Gundermann) und frischen Kräutern garnieren.
Super lecker!! Und dazu noch echt schnell gemacht und ein richtiger Hingucker 🙂 Ich habe an Gartenkräutern nur Petersilie parat gehabt, das hat aber auch super gepasst.
Hallo Leo. Das klingt super. Ich habe jetzt erst Petersilie im Garten. Das passt bestimmt seht gut.