Ich liebe es, wenn Dinge einfach gehen. Und wenn sie dann noch lecker sind – Jackpot! Es ist ja immer wieder eine Grundsatzdiskussion: Ich steh nicht gern am Herd, dauert mir zu lang, dieses Geschnippel … Und ich sag’s ganz ehrlich: Wenn ein Rezept mit den Worten beginnt Nehmen Sie nun ein scharfes Messer und filetieren Sie …, dann ist bei mir schon alles aus. Deckel zu, nächstes Rezept bitte.

Ich komme aus der Schule von Jamie Oliver – der Typ, der mit einer Handvoll Zutaten, einem Messer und einem alten Schneidebrett in fünf Minuten etwas leckeres zaubert. Und genau so ein Rezept ist dieser Kuchen hier. Ein Kuchen, der wirklich einfach ist. Der richtig gut aussieht. Der auch noch satt macht. Und (Trommelwirbel): der komplett ohne Industriezucker auskommt. Er schmeckt wie Sommerferien auf der Zunge – ehrlich, unkompliziert, ein bisschen wild und einfach verdammt lecker. Das Einzige, was ihr braucht: gute Zutaten und einen starken Mixer. Let’s go!
Süß – aber ohne Zucker – Datteln!
Dieser Kuchen ist zuckerfrei – und das nicht so Instagram-Influencer-zuckerfrei, sondern wirklich. Die Süße kommt aus Datteln. Datteln sind kleine Energiepakete. Sie enthalten natürlichen Fruchtzucker, der unseren Blutzuckerspiegel nicht so rasant in die Höhe treibt wie raffinierter Zucker. Dazu kommen jede Menge Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind, und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und ein ordentlicher Schuss Vitamin B6. Datteln machen nicht nur süß, sondern auch satt – und sie halten die Masse zusammen, was bei einem no-bake Kuchen ja durchaus von Vorteil ist.
Die Basis – Nüsse, Haferflocken, ein Mixer – fertig!

Der Boden des Kuchens besteht aus drei Zutaten: Wallnüsse, Datteln und Haferflocken. Die Nüsse bringen gesunde Fette und Eiweiß, die Haferflocken sorgen für die Grundierung und ein bisschen Biss. Wenn eure Datteln weich sind (zum Beispiel Medjool), müsst ihr sie nicht mal einweichen. Wenn sie etwas trockener sind – einfach zusammen mit den Cashews einweichen, 1–2 Stunden reichen völlig.
Dann alles ab in den Mixer. Richtig schön durchmixen, bis eine homogene, feuchte Masse entsteht, die ihr mit einem Löffel oder den Fingern in eure eingefettete Tarteform drückt.
Der Star des Kuchens – Cashew-Kokos-Crème

Jetzt kommt der Star – die Schicht, die diesen Kuchen zur (fast) Cheesecake-Ersatz macht. Und das ganz ohne Käse, ohne Backofen, ohne Chichi. Die Basis: eingeweichte Cashews. Die dürfen gern über Nacht in Wasser baden, mindestens aber ein bis zwei Stunden. Dann spült ihr sie gut ab und gebt sie zurück in den Mixer. Jetzt wird’s spannend:
- Agavendicksaft oder Honig für die Süße (ja, ihr könnt auch Ahornsirup oder Dattelsirup nehmen – nur bitte keinen weißen Zucker, der hat hier nix verloren)
- Kokosöl – das sorgt dafür, dass die Masse im Kühlschrank schön fest wird
- Kokosmilch – damit es cremig bleibt
- Wer will, kann noch ein paar Tropfen Vanille oder eine Prise Salz dazugeben
Alles zusammen mixen, mixen, mixen – bis es richtig schön cremig ist. Je nach Mixer müsst ihr vielleicht ein, zwei Mal die Seiten runterschaben und nochmal durchmixen. Und glaubt mir, das lohnt sich: Das Ergebnis ist eine zartschmelzende, luftige Cashew-Kokos-Crème, die ihr direkt auf den vorbereiteten Boden gebt.
Beeren – die Krönung!
Jetzt wird’s bunt – und lecker. Beeren sind für mich kleine Superhelden: Voller Antioxidantien, Vitamin C, sekundärer Pflanzenstoffe, dazu hübsch, fruchtig und einfach gut fürs Herz (im übertragenen wie im wörtlichen Sinn). Ich hab für diesen Kuchen die volle Beerenpower aus dem Garten geerntet: saftige Erdbeeren, leuchtend rote Johannisbeeren, süße Himbeeren und ein paar leicht säuerliche Stachelbeeren – ein ganzer Sommer, der sich auf dem Kuchenboden breitmacht.
Alles auf die Creme geben, sanft andrücken, mit ein paar hübschen Essblüten oder Minzblättchen garnieren – fertig ist euer no-bake Sommerglück.
Kühl stellen. Geduld haben. Genießen.
Der Kuchen kommt jetzt für 1–2 Stunden in den Kühlschrank. Kokosöl und Cashews machen ihre Magie – und nach dem Kühlen habt ihr einen festen, aber zart-cremigen Kuchen, der euch beim ersten Bissen ein „Oh wow“ entlockt. Er ist super sättigend, richtig gehaltvoll und trotzdem leicht.
Ich sag’s, wie’s ist: Einer der besten Kuchen, die ich je gemacht hab. Probiert ihn aus. Und sagt mir, ob ich übertrieben habe – oder ob ihr genau wie ich denkt: So einfach kann richtig gut sein.

Sven`s veganer Cheesecake mit Cashewcreme & Gartenbeeren
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett
- 1 Messer für Datteln, Deko etc.
- 1 Hochleistungsmixer
- 1 Schüssel + Sieb zum Einweichen und Abspülen der Cashews
- 1 Tarteform oder Springform ca. 22 cm Durchmesser
- 1 Löffel oder Teigschaber zum Glattstreichen
Zutaten
Für den Boden
- 100 Gramm Haferflocken zart oder grob, je nach Wunsch
- 80 Gramm Nüsse z. B. Mandeln, Walnüsse oder Haselnüsse
- 10 weiche Datteln entsteint
- 2 EL Kokosöl geschmolzen
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt oder Vanille Optional:
Für die Cheesecake-Schicht
- 300 Gramm Cashewkerne über Nacht eingeweicht oder 1 Stunde in heißem Wasser
- 100 ml Kokosmilch oder andere pflanzliche Sahne
- 80 ml Ahornsirup oder Reissirup
- 2 EL Zitronensaft + etwas Abrieb
- 1 TL Vanilleextrakt oder Vanillepulver
- 50 g Kokosöl geschmolzen – für die Festigkeit
- eine kleine Prise Salz für den Geschmack Optional
Für das Erdbeer-Topping
- 250 Gramm Beeren frisch oder aufgetaute TK-Beeren
- Wallnüsse
- Essbare Blüten
Anleitungen
- Der Boden: Ich werfe alle Zutaten in meinen Mixer und zerkleinere sie, bis eine klebrige Masse entsteht, die sich gut zusammendrücken lässt. Wenn’s noch zu trocken ist, gebe ich einfach ein paar Datteln oder einen Schuss Wasser dazu. Dann drücke ich die Masse in meine eingefettete Tarteform – gerne mit leichtem Rand. Das Ganze wandert erstmal in den Kühlschrank, während ich die Creme vorbereite.
- Die Cheesecake-Schicht: Die Cashews spüle ich gründlich ab und werfe sie mit den restlichen Zutaten in meinen Hochleistungsmixer. Ich mixe so lange, bis eine richtig samtige, glatte Creme entsteht – das dauert je nach Mixer ein bisschen, lohnt sich aber total! Dann streiche ich die Creme auf den Boden und stelle die Form wieder kühl, damit alles schön anzieht.
- Beerenliebe obendrauf: Jetzt kommt der Moment für die Deko. Ich nehme die schönsten Beeren, die ich finden kann – aus dem Garten oder aus der Tiefkühltruhe (aufgetaut und gut abgetropft). Die verteile ich ganz locker auf der Cashewschicht. Dazwischen streue ich ein paar essbare Blüten und gehackte Walnüsse – da kann man sich richtig austoben.
- Geduld, Baby: Mindestens 4 Stunden lasse ich den Kuchen im Kühlschrank durchziehen – besser über Nacht. Wenn’s schneller gehen muss: 2 Stunden ins Gefrierfach, danach etwas antauen lassen.